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Gerne,🐓 — hier kommt eine ausführliche Rassebeschreibung der Bergischen Zwerg‑Schlotterkämme, einer jungen, aber traditionsbewussten Zwerghuhnrasse, die das Erbe der alten Bergischen Schlotterkämme in Miniaturform weiterträgt

🪶 Ursprung & Geschichte

  • Herkunft: Bergisches Land, Nordrhein‑Westfalen.
  • Entstehung: Die Großrasse „Bergischer Schlotterkamm“ ist seit Jahrhunderten bekannt. Die gezielte Verzwergung begann jedoch erst in den 1980er Jahren.
  • Züchter: Herbert Wieden aus Solingen kreuzte ab ca. 1980 Thüringer Zwerg‑Barthühner mit Bergischen Zwerg‑Kräherrassen, um den typischen Schlotterkamm im Zwergformat zu erhalten.
  • Anerkennung: Offiziell in den Standard aufgenommen 1991.
  • Ziel: Erhalt der charakteristischen Merkmale der Großrasse (Kammform, Farbzeichnung, Körperbau) bei gleichzeitigem, zierlicherem Format.

📏 Körperbau & Erscheinungsbild

MerkmalBeschreibung
Größe & GewichtHahn ca. 1,0–1,2 kg, Henne ca. 0,8–1,0 kg
KörperformLanggestreckt, aufgerichtet, harmonisch proportioniert
KopfEinfachkamm, bei Hennen im hinteren Drittel seitlich umgelegt („schlotternd“)
GesichtRote Kehllappen, weiße Ohrscheiben
LäufeSchiefer- bis blaugrau
GefiederzeichnungTypisch ist die Dobbelung: in der Feder ein weißer, möglichst runder Punkt, umgeben von einem breiten schwarzen Rand
FarbschlägeSchwarz‑goldbraun‑gedobbelt (Standard), selten auch andere Varianten in Zuchtversuchen


🎯 Besonderheit: Der Schlotterkamm

  • Definition: Der Kamm der Henne liegt locker seitlich um, kippt beim Gehen von einer Seite auf die andere.
  • Größe: Muss groß genug sein, um zu „schlottern“, darf aber nicht so groß sein, dass er schlaff hängt.
  • Zuchtkriterium: Zu kleine oder instabile Kämme (Wickelkämme) gelten als Zuchtfehler und werden eher an Hobbyhalter abgegeben.

🌱 Charakter & Verhalten

  • Lebhaft, aufmerksam, dennoch zutraulich bei regelmäßiger Zuwendung.
  • Gute Futtersucher, robust und wetterhart.
  • Flugfreudig – Auslauf sollte hoch eingezäunt oder übernetzt sein.


🏡 Haltungsempfehlungen

  • Platz: Viel Auslauf, gern mit Sträuchern und Deckung.
  • Stall: Zugluftfrei, frostgeschützt (große Kämme sind frostempfindlich).
  • Fütterung: Ausgewogene Körnermischung, Grünfutter, tierisches Eiweiß in Mauser- und Zuchtzeit.
  • Pflege: Kämme und Kehllappen im Winter mit Melkfett o. ä. vor Erfrierungen schützen.

💡 Fun Fact: Die „Dobbelung“ ist nicht nur ein optisches Highlight, sondern auch ein genetisches Erbe der alten Bergischen Landhuhnrassen – bei Bewegung blitzt sie besonders schön an der Brust auf.


Rassebeschreibung: Bergische Zwerg-Schlotterkämme

Die Bergischen Zwerg-Schlotterkämme sind die Zwergform der größeren Bergischen Schlotterkämme und stellen eine charmante und äußerst seltene deutsche Hühnerrasse dar. Ihr Name leitet sich von ihrem auffälligsten Merkmal ab: dem großen, seitlich herabhängenden Kamm, der bei Bewegung "schlottert". Sie sind eine liebenswerte und agile Rasse, die von engagierten Züchtern vor dem Vergessen bewahrt wird und wie ihre Großform auf der Roten Liste der gefährdeten Nutztierrassen steht.

Herkunft und Geschichte

Die Bergischen Schlotterkämme gehören zu den ältesten deutschen Hühnerrassen und stammen, wie ihr Name verrät, aus dem Bergischen Land. Ihre genaue Entstehung ist nicht vollständig dokumentiert, aber sie entwickelten sich über Jahrhunderte aus lokalen Landhühnern. Die Zwergform entstand durch eine gezielte Verzwergung der Großrasse, um die einzigartigen Merkmale der Schlotterkämme auch im kleineren Format zu erhalten und zu fördern. Dies geschah wahrscheinlich im frühen 20. Jahrhundert. Der Sonderverein für Bergische Schlotterkämme und deren Zwerge setzt sich intensiv für den Erhalt dieser seltenen Rasse ein.

Rassemerkmale und Erscheinungsbild

Die Bergischen Zwerg-Schlotterkämme sind elegante und lebhafte Zwerghühner.

  • Gewicht:
    • Hahn: ca. 900 g
    • Henne: ca. 700 g
  • Farbschläge: Der häufigste Farbschlag ist Schwarz-Gold-Dubbel, ähnlich dem Bergischen Kräher, jedoch mit den rassetypischen Merkmalen der Schlotterkämme. Das Dubbel bezeichnet eine feine Rieselung im Gefieder. Daneben gibt es noch weitere anerkannte Farbschläge wie Schwarz-Silber-Dubbel.
  • Körperbau: Der Körper ist mittellang, kräftig und wird leicht aufrecht getragen. Der Rücken ist breit und fällt nach hinten leicht ab. Die Brust ist voll und gut ausgebildet.
  • Kopf: Der Kopf ist mittelgroß. Das auffälligste Merkmal ist der Kamm: Bei der Henne ist er groß, breit an der Basis und fällt meist seitlich herab, wodurch er "schlottert". Beim Hahn ist der Kamm ebenfalls groß und eher seitlich gelegt oder leicht fallend, aber weniger extrem als bei der Henne. Die Kammzacken sind deutlich ausgeprägt.
  • Ohrscheiben: Die Ohrscheiben sind weiß.
  • Kehllappen: Die Kehllappen sind rot und gut entwickelt.
  • Gesicht: Das Gesicht ist rot und glatt.
  • Läufe: Die Läufe sind schieferblau und unbefiedert.
  • Schwanz: Der Schwanz ist mittellang und gut gefächert, beim Hahn mit mäßig langen Sicheln.

Charakter und Eigenschaften

  • Temperament: Bergische Zwerg-Schlotterkämme sind sehr lebhaft, agil und flugfreudig. Sie lieben es, ihren Auslauf zu erkunden und sind gute Futtersucher.
  • Zutraulichkeit: Trotz ihrer Lebhaftigkeit können sie bei regelmäßigem Kontakt und Geduld sehr zutraulich werden und sind angenehme Tiere für den Garten.
  • Legeleistung: Die Hennen legen etwa 100-120 cremefarbene bis leicht bräunliche Eier pro Jahr. Die Eiergröße ist für Zwerghühner gut. Sie legen auch im Winter zufriedenstellend.
  • Bruttrieb: Der Bruttrieb ist gering bis mäßig ausgeprägt, was sie zu zuverlässigen Legern macht, aber auch die Möglichkeit bietet, eigene Küken aufzuziehen.
  • Robustheit: Sie sind sehr robuste und widerstandsfähige Hühner, die gut mit den heimischen Witterungsbedingungen zurechtkommen. Ihr Temperament macht sie zu anpassungsfähigen Tieren.
  • Platzbedarf: Aufgrund ihrer Aktivität benötigen sie ausreichend Auslauf. Da sie gute Flieger sind, sollte der Zaun entsprechend hoch sein oder der Auslauf oben gesichert werden.

Erhaltung und Zucht

Die Bergischen Zwerg-Schlotterkämme sind wie ihre Großform stark gefährdet und stehen auf der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH). Der Sonderverein spielt eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung dieser einzigartigen Rasse. Die Zuchtarbeit konzentriert sich nicht nur auf die typischen Körpermerkmale und Farbschläge, sondern auch auf die Vitalität und die rassetypische Ausprägung des "schlotternden" Kammes.

Die Haltung der Bergischen Zwerg-Schlotterkämme ist ein Beitrag zum Erhalt einer seltenen und liebenswerten deutschen Kultrasse, die mit ihrem besonderen Charme und ihrer Lebhaftigkeit jeden Geflügelhalter begeistert.